Identity Provider (IdPs) sind eine unverzichtbare Komponente moderner IT-Systeme, die es Benutzern ermöglichen, sich einmalig zu authentifizieren und dann auf mehrere Anwendungen und Dienste zuzugreifen, ohne ihre Identität jedes Mal erneut bestätigen zu müssen. Als zentraler Anbieter von Benutzeridentitäten spielen IdPs eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung der Integrität und des Schutzes sensibler Daten. In diesem Artikel werden wir die Funktionsweise von IdPs, ihre Bedeutung für Single Sign-on (SSO)-Systeme und deren Vorteile näher betrachten.
IdP steht für "Identity Provider" und bezeichnet eine Komponente oder ein System, das Benutzeridentitäten bereitstellt und überprüft, um den Zugang zu anderen Anwendungen und Diensten zu ermöglichen. Er ist eine zentrale Komponente von Single Sign-on (SSO) Systemen und übernimmt die Verantwortung für die Überprüfung der Authentizität von Benutzern.
Doch wie funktionieren Identity Provider?
Grundsätzlich arbeiten Identity Provider nach dem Prinzip des Single Sign-on (SSO). IdP-Systeme fungieren dabei als zentrale Authentifizierungsstelle, bei der eine Anmeldung über die Eingabe eines oder mehrerer Faktoren wie Benutzername, Passwort, biometrische Daten (Fingerabdruck, Iris-Scan) oder Einmalcodes erfolgt, um anschliessend auf mehrere Anwendungen und Dienste zugreifen zu können, ohne sich jedes Mal neu anmelden zu müssen. Gerade in einer Zeit, in der immer mehr Anwendungen und Dienste in die Cloud verlagert werden, gelten IdPs als unverzichtbares Werkzeug, um einen sicheren und komfortablen Zugang zu diesen Ressourcen zu ermöglichen. Denn wenn die Nutzer für die eigenständige Verwaltung der verschiedenen Zugänge verantwortlich sind, neigen sie dazu, einfache und weniger komplexe Passwörter mehrfach zu verwenden, was sich negativ auf die IT-Sicherheit auswirkt.
IdPs können von Unternehmen selbst bereitgestellt oder von Drittanbietern bezogen werden. Unternehmenseigene Dienste bieten Unternehmen die Kontrolle über die Verwaltung von Benutzeridentitäten und den Zugriff auf geschützte Ressourcen, sind jedoch mit einem höheren Verwaltungsaufwand verbunden. Drittanbieter bieten oft eine einfachere Verwaltung und Integration in bestehende Systeme, aber auch eine gewisse Abhängigkeit von einem externen Anbieter.
Der Ablauf der IdPs ist wie folgt:
- Im ersten Schritt versucht der Benutzer, auf eine geschützte Anwendung oder einen geschützten Dienst zuzugreifen.
- Daraufhin leitet die Anwendung oder der Dienst den Benutzer an den IdP weiter, mit dem sie integriert ist.
- Der IdP führt nun den Authentifizierungsprozess durch, indem er die Anmeldeinformationen des Benutzers überprüft.
- Nach erfolgreicher Authentifizierung generiert der IdP ein sicheres Token, das bestätigt, dass der Benutzer authentifiziert wurde.
- Das Token wird an die Anwendung oder den Dienst weitergeleitet, die/der den Benutzer anhand des Tokens authentifiziert und ihm Zugriff auf die geschützten Ressourcen gewährt.
Wie Identity Provider den Anmeldeprozesse vereinfachen und die Sicherheit erhöhen
Grundsätzlich empfiehlt sich die Auslagerung des Authentifizierungsprozesses an spezialisierte Provider, da dies einige Vorteile mit sich bringt. Schliesslich handelt es sich bei digitalen Identitäten und die damit verbundenen Authentisierungsmerkmale um hochsensible Daten. Der Umgang mit diesen Informationen erfordert daher ein Höchstmass an Sorgfalt und technisch-prozessualer Kompetenz in Bezug auf IT-Sicherheit und Datenschutz. Diese Kompetenzen können nicht von allen Diensteanbietern in vollem Umfang erfüllt werden. Abhilfe schaffen hier spezialisierte IdPs, die alle Identitäts- und Anmeldeinformationen sicher und redundant verwalten. Diese sind für die Überprüfung der Benutzeridentität verantwortlich und verwenden eine Reihe von Authentifizierungsverfahren, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Benutzer auf die Anwendungen und Dienste zugreifen können.
Darüber hinaus bieten IdPs die Authentifizierung für mehrere Anwendungen und Dienste an. Auf diese Weise können Unternehmen Zeit und Kosten sparen, die ansonsten für die Einrichtung und Verwaltung von Authentifizierungssystemen für jede einzelne Anwendung und jeden einzelnen Dienst erforderlich wären. Die zentrale Verwaltung erleichtert auch die Verwaltung und Aktualisierung der Benutzerkonten und bietet den Benutzern ein besseres Benutzererlebnis, da sie sich nur einmal anmelden müssen, um Zugang zu mehreren Diensten und Anwendungen zu erhalten.
Die Lösungsansätze für SSO
Portallösungen ermöglichen den Nutzern eine zentrale Anmeldung für den Zugriff auf verschiedene Anwendungen und Dienste. Dazu gehört beispielsweise die Anmeldung bei einem Internetdienst, um E-Mail, Kalender, Cloud-Speicher und andere Produkte zu nutzen. Die erfolgreiche Authentifizierung zwischen den Diensten erfolgt bei Portallösungen über Cookies.
Ticketing-Systeme setzen auf eine vertrauenswürdige Instanz zur zentralen Ausgabe von Tickets. Nachdem sich der Benutzer erfolgreich angemeldet hat, können solche Anmeldetickets für jeden angeschlossenen Dienst automatisch erstellt und versendet werden.
Lokale SSO-Lösungen werden häufig auf regelmässig genutzten Clients am Arbeitsplatz eingesetzt. Dabei werden die Zugänge zu Anwendungen und Diensten zentral auf dem Client oder einem angeschlossenen Netzwerk geschützt. Nach erfolgreicher Anmeldung am SSO-Client werden die Zugänge freigeschaltet. Häufig sind SSO-Clients als Passwortspeicher in Webbrowser integriert.