Das Stichwort „Datensouveränität“ ist derzeit in aller Munde. Der Gedanke, dass jeder Kunde das Recht hat, über seine persönlichen Daten und deren Verarbeitung und Nutzung zu bestimmen, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Und das zu Recht:
Daten sind das neue Gold im Zeitalter der Digitalisierung. Datensouveränität verspricht nicht nur den Nutzern persönliche Kontrolle über die eigenen sensiblen Daten, Schutz der Privatsphäre und Sicherheit. Auch Unternehmen profitieren davon: Mit der Einführung des Konzepts steigt das Vertrauen in digitale Dienste, weil der Nutzer das Gefühl hat, dass mit seinen Daten verantwortungsvoll umgegangen wird. Dies führt zu einer vertrauensvollen und langfristigen Beziehung zwischen Kunden und Unternehmen. Auch Innovationen können durch Datensouveränität gefördert werden, indem neue Geschäftsmodelle im Rahmen eines kontrollierten Datenschutzes entwickelt werden können. Auch Self Sovereign Identity (SSI) ist eng mit dem Konzept der Datensouveränität verbunden. Denn auch SSI betont die Idee, dass Individuen die Kontrolle über ihre persönlichen Daten und Identitäten haben sollten. Wie die Kombination dieser beiden Konzepte und CIAM-Systeme eine Möglichkeit für Unternehmen schafft, einen nutzerzentrierten Ansatz für das Identitätsmanagement zu schaffen, lesen Sie hier.
Datensicherheit und Datenschutz: eine Frage des Vertrauens
Die Bedeutung von Vertrauen im Bereich des Datenschutzes kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Für Unternehmen ist dieser Schlüsselfaktor die Grundlage, um nicht nur Kunden zu gewinnen, sondern auch langfristige Beziehungen zu den Verbrauchern aufzubauen. Ist dieses Vertrauen erst einmal durch eine Datenschutzverletzung oder eine andere Datenpanne verspielt, bedeutet dies für die Unternehmen nicht nur, dass sie hohe Bussgelder zahlen müssen, sondern der Schaden erstreckt sich auch auf die Reputation der jeweiligen Organisation. In vielen Fällen bedeutet dies das „Aus“ für das Unternehmen.
Beispiele aus den letzten Jahren gibt es genug: Der multinationale Technologiekonzern Yahoo geriet 2016 in die Schlagzeilen, weil drei Milliarden Nutzerkonten gehackt wurden. Als wäre das nicht schon problematisch genug, stellte sich heraus, dass der cyberkriminelle Akt bereits 2013 stattgefunden hatte und die Verbraucher drei Jahre lang nicht informiert worden waren.
Auch LinkedIn geriet 2021 ins Visier: Das Unternehmen entdeckte, dass 90 Prozent seiner Nutzerdaten im Darkweb zum Verkauf standen.
Unser Sicherheitsbarometer 2022 zeigt, dass den Verbrauchern die Sicherheit ihrer Daten sehr wichtig ist: Rund 68 Prozent der Befragten gaben an, dass sie den Missbrauch ihrer persönlichen Daten als grösste Gefahr sehen. IT-Entscheider unterschätzen dagegen häufig das Sicherheitsbedürfnis der Verbraucher: Generell messen IT-Entscheider dem Schutz von Kundendaten weniger Bedeutung bei als die Kunden selbst. So halten 87 Prozent der befragten Verbraucher ihre Bankdaten für besonders schützenswert, aber nur 69 Prozent der Experten. Ähnlich verhält es sich mit den Zugangsdaten zu Online-Konten, um die sich auf Kundenseite 80 Prozent sorgen, auf Unternehmensseite aber nur 57 Prozent. Besonders krass ist das Missverhältnis bei der E-Mail-Adresse: Obwohl sie bei vielen Angriffen von Cyberkriminellen eine entscheidende Rolle spielt, halten sie nur 18 Prozent der IT-Verantwortlichen für besonders schützenswert, aber rund 58 Prozent der Privatnutzer.
Wie CIAM das Kundenvertrauen durch SSI und Datensouveränität stärkt
SSI ermöglicht es dem Einzelnen, die Kontrolle über seine eigenen Identitätsdaten zu behalten, indem er sie beispielsweise in digitalen Geldbörsen speichern und selektiv freigeben kann. Das Konzept der Datensouveränität betont auch die individuelle Datenhoheit. So können Unternehmen im CIAM-Umfeld die SSI-Prinzipien nutzen, um ihren Kunden die Kontrolle über ihre Profilinformationen und Autorisierungsrechte zu geben. Darüber hinaus setzt SSI kryptographische Technologien ein, um sowohl Datenschutz als auch Datensicherheit zu gewährleisten. Das Konzept des umfassenden Datenschutzes und der umfassenden Datensicherheit ist ein zentraler Bestandteil der Datensouveränität. Für CIAM-Systeme werden robuste Sicherheitsmassnahmen implementiert, um die Vertraulichkeit der Kundendaten zu schützen.
SSI nutzt dezentrale Technologien wie Blockchain, um Identitätsdaten zu speichern. Diese dezentrale Natur unterstützt das Konzept der Datensouveränität, indem sie von zentralisierten Datenbanken abweicht. CIAM kann diese Dezentralisierung nutzen, um Kundenkonten sicher und unabhängig zu verwalten.
Transparenz bei der Verwendung personenbezogener und sensibler Daten sowie die Einwilligung der Kunden sind ebenfalls wichtige Aspekte der Datenhoheit: Im CIAM-Umfeld sollten Unternehmen klar darlegen, wie Kundendaten verwendet werden, und transparente Mechanismen für die Einwilligung und das Einwilligungsmanagement implementieren.
SSI setzt auf Technologien, die das Vertrauen in Identität und Datenintegrität stärken. In der CIAM-Welt ist Vertrauen ein entscheidender Faktor, um Kunden dazu zu bewegen, ihre Daten zur Verfügung zu stellen und sich auf digitalen Plattformen anzumelden.
Vertrauen ist das A und O in der Beziehung zwischen Kunden und Unternehmen. Mit einem CIAM-System kann es gestärkt werden und zahlt sich langfristig aus.