Ein Machine-in-the-Middle-Angriff (MITM-Angriff) bezeichnet ein Angriffsszenario oder einen Exploit im Internet, bei dem ein Angreifer ein von ihm kontrolliertes System physisch oder logisch zwischen das System des Opfers und eine vom Opfer genutzte Internetressource schaltet. Ziel des Angreifers ist es, die Kommunikation zwischen dem Opfer und der Internetressource abzufangen, heimlich mitzulesen oder unbemerkt zu manipulieren.
Dabei ist der MITM-Angriff ein Synonym für den Man-in-the-Middle-Angriffen. Ein bösartiges Gerät oder eine bösartige Softwarekomponente zwischen die legitimen Kommunikationspartner geschleust. Lesen Sie in diesem Blogbeitrag, warum diese Angriffsform so gefährlich ist und wie Sie sich gegen diese Art der Cyberbedrohung schützen können.
MITM-Angriffe als Terminator: Wie gefährliche Vermittler den Datenverkehr infiltrieren
In der Welt der Cybersicherheit sind MITM-Angriffe, egal ob von Mensch oder Maschine ausgeführt, wie die stillen Darsteller aus dem Terminator-Franchise. Sie agieren im Hintergrund, vermitteln zwischen uns und der digitalen Welt und können unsere digitale Existenz gefährden, ohne dass wir es merken. Die Analogie zu den Terminator-Filmen mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, aber das Franchise und die Angriffsmethode haben einiges gemeinsam.
In den Terminator-Filmen sind künstliche Wesen, die so genannten Terminatoren, auf einer Mission, um die Zukunft der Menschheit zu beeinflussen. Sie tun dies, indem sie sich zwischen die Menschen und ihre Ziele stellen und den Lauf der Geschichte verändern. In ähnlicher Weise agieren MITM-Angriffe in der digitalen Welt als bösartige Mittelsmänner, die sich zwischen unsere Geräte und die Server schalten, mit denen wir kommunizieren. Im Gegensatz zu den Terminatoren, die auf der Leinwand kämpfen, finden MITM-Angriffe jedoch heimlich im Hintergrund unseres digitalen Lebens statt.
Ein Machine-in-the-Middle-Angriff funktioniert ähnlich wie ein Man-in-the-Middle-Angriff.
Zuerst verschafft sich der Angreifer Zugang zu einem Kommunikationskanal, das kann eine Netzwerkverbindung, ein Wi-Fi-Hotspot oder auch ein physischer Kanal sein. Anschliessend platziert der Angreifer eine Schadsoftware oder ein infiziertes Gerät zwischen den beiden Kommunikationspartnern. So kann die Software oder das infizierte Gerät den gesamten Datenverkehr abfangen, der zwischen den beiden Parteien ausgetauscht wird. Im nächsten Schritt kann der abgefangene Datenverkehr überwacht und manipuliert werden. Neben dem Auslesen von sensiblen und persönlichen Daten wie Passwörtern und Bankdaten kann der Angreifer auch Informationen im Datenverkehr selbst verändern, um beispielsweise den Empfänger zu manipulieren.
I'll be back: MITM-Angriff als einer der gefährlichsten Angriffsarten
Bei einer MITM-Attacke schaltet sich ein Angreifer aktiv zwischen zwei Kommunikationspartner, zum Beispiel einen Client und einen Server. Bei einem MITM-Angriff handelt es sich in der Regel um eine Schadsoftware, zum Beispiel einen Trojaner, der nach einem Phishing-Angriff auf einem Computer oder einem anderen Netzwerkgerät installiert wird. Neben bösartigen Softwarekomponenten werden aber auch kompromittierte Netzwerkgeräte eingesetzt, zum Beispiel ein Router oder Switch. Dieses Gerät kann den gesamten Datenverkehr durchleiten und dabei den Datenverkehr abfangen oder manipulieren. Die Firmware oder die Konfiguration des Gerätes wird so verändert, dass es als MITM-Vermittler fungiert.
Schliesslich können Hacker auch gefälschte Router oder Hotspots verwenden, die wie ein legitimer Zugangspunkt aussehen. Wenn sich Nutzer mit diesem gefälschten Gerät verbinden, kann der Angreifer den Datenverkehr, der über diesen Hotspot oder Router läuft, abfangen und kontrollieren.
Selbst wenn Daten verschlüsselt sind, kann ein MITM-Angriff dazu verwendet werden, die Verschlüsselung zu umgehen und auf die unverschlüsselten Daten zuzugreifen. Dies schwächt die Sicherheitsmechanismen, die normalerweise zum Schutz der Daten verwendet werden.
Die Folgen sind meist verheerend: Hat der Cyberkriminelle sensible Daten abgefangen, kann er diese für Identitätsdiebstahl, Kontoübernahme oder weitergehende Angriffe nutzen. Die Opfer haben meist nicht nur mit den finanziellen Folgen, sondern auch mit einem Reputationsverlust zu kämpfen. Darüber hinaus wird auch das Vertrauen zwischen Nutzern und Anbietern schwer beschädigt. Wenn Nutzer feststellen, dass ihre Kommunikation oder ihre finanziellen Transaktionen gefährdet sind, verlieren sie das Vertrauen in die betreffenden Systeme oder Dienste.
Ein weiterer Punkt ist, dass MITM-Angriffe häufig dazu genutzt werden, weitere Schadsoftware auf die Geräte der Opfer zu laden und zu implementieren. Neben weiterer Spionagesoftware kann auf diese Weise auch Ransomware installiert werden. Dies hat zur Folge, dass die Daten der Opfer verschlüsselt werden und diese von den Cyberkriminellen erpresst werden, die Daten wieder zu entschlüsseln.
Massnahmen gegen Machine-in-the-Middle-Angriffe: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Um präventiv gegen Machine-in-the-Middle-Angriffe vorzugehen, können einige Best Practices empfohlen werden:
- Sichere Verbindungen verwenden: Wenn sensible Daten übertragen werden sollen, ist es ratsam, für Webseiten HTTPS statt HTTP zu verwenden. Sichere Protokolle für E-Mail und Messaging-Dienste sind ebenfalls ein absolutes Muss.
- Zertifikate überprüfen: Bei SSL/ TLS-verschlüsselten Verbindungen sollte immer die Gültigkeit des Zertifikats überprüft werden.
- Software und Betriebssysteme aktualisieren: Es ist ratsam, Software und Betriebssysteme immer auf Aktualität zu überprüfen und zu aktualisieren. Das gilt auch, wenn ein Softwarehersteller oder Dienstleister Patches zur Verfügung stellt. Diese sollten umgehend eingespielt werden.
- Bei öffentlichen Netzwerken ist Vorsicht geboten: Die Verwendung von VPNs (Virtual Private Networks) stellt sicher, dass die Verbindung sicher ist.
- Öffentliche Schlüssel verifizieren: Wird ein öffentlicher Schlüssel verwendet, ist es empfehlenswert, den öffentlichen Schlüssel des Kommunikationspartners zu verifizieren.
- Starke Authentifizierung nutzen: Mit einer starken Authentifizierung (Strong Customer Authentication, SCA) wie der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) oder einer Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) kann der Zugriff auf sensible Daten zusätzlich geschützt werden.
MITM-Angriffe stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit im digitalen Zeitalter dar, unabhängig davon, ob sie maschinell oder manuell durchgeführt werden. Die gute Nachricht ist, dass es Möglichkeiten gibt, sich vor MITM-Angriffen zu schützen. Durch die Verwendung sicherer Verbindungen, die Überprüfung von Zertifikaten, die Aktualisierung von Software und Betriebssystemen und die Gewährleistung sicherer Netzwerke kann das Risiko minimiert werden. Die Verwendung von Verschlüsselung, starken Authentifizierungsmethoden und die Überwachung des Netzwerks sind ebenfalls wichtige Schritte zur Vorbeugung.