So profitieren Online-Casinos von Big Data

Big Data verändert unseren Alltag. Erfahren Sie, wie die Glücksspielindustrie Big Data schützt und nutzt, um für mehr Sicherheit zu sorgen.

Dez 6, 2021 - 3 Min.

Im ausgehenden 18. Jahrhundert begann die industrielle Revolution. Angetrieben von Kohle und Dampfmaschine veränderte diese Epoche des industriellen Strukturwandels Gesellschaft, Politik und Wirtschaft grundlegend. Und genau wie die vierte industrielle Revolution der Gegenwart hatte auch die Industrialisierung von damals schon ihre Kritiker und Fürsprecher. Es gibt jedoch auch beträchtliche Unterschiede. Denn die derzeitige Revolution läuft in einem rasenden Tempo ab. Technologien, die noch vor wenigen Jahren völlig neu waren, wurden schon wieder durch noch neuere und bessere Produkte, Plattformen und Geschäftsmodelle ersetzt. Maschinen und Geräte, die noch um die Jahrtausendwende als bahnbrechend galten, sind inzwischen veraltet. Was dabei am erstaunlichsten ist: All diese Entwicklungen wurden durch etwas vollkommen Immaterielles angetrieben – und zwar durch Daten.

Was ist Big Data?

Aktuell befinden sich Gesellschaft und Industrie bereits mitten in der nächsten Revolution. Gemeint ist die Datenrevolution. Gerne wird sie auch als Digitalisierung bezeichnet. Die Datenmengen, die Tag für Tag gesammelt werden, übersteigen unser Vorstellungsvermögen. Sie belaufen sich rund um den Globus auf mehrere Trillionen Bytes. Und diese Bytes enthalten wertvolle Informationen zu sämtlichen Facetten unseres Lebens, unserer Arbeit, unserer Freizeit und sogar unseres Sterbens. Auf ihrer Grundlage lassen sich Katastrophen und Schicksale vorhersagen. Sie verraten uns, welche Kleidungsstücke wir bestellen sollten, welche Filme und Songs uns gefallen könnten und wann eine Fertigungsanlage vermutlich ausfallen wird. Und sie kommen von überall und von jedem Gerät, das mit dem Internet verbunden ist – unseren Handys, unseren Autos, unseren Armbanduhren und natürlich unseren Computern. Intelligente Häuser, Uhren, Fabriken und Städte generieren Daten über unsere Gewohnheiten und unseren Alltag. 

Und genau das bedeutet Big Data.

All die Informationen, die unsere Maschinen und Geräte erzeugen. Aufgrund ihrer schieren Grösse hat man Big Data in die Cloud verlagert. Dadurch entstehen grossartige Möglichkeiten für alle, die von den so gewonnenen Erkenntnissen profitieren. Wir können unsere Reisen planen und wissen, wann und wo wir Zeit für Staus einplanen müssen. Wir können das menschliche Genom auswerten und zukunftsweisende Therapien für tödliche Krankheiten entwickeln. Wir können Big Data nutzen, um Wetterentwicklungen und Anomalien vorherzusagen. Die Muster und Korrelationen, die sich in Big Data zeigen, helfen uns bei der Optimierung von Prozessen, der Gewinnung von Erkenntnissen und der Entscheidungsfindung. Doch eine stets aktuelle Frage bleibt: Wie können wir diese Daten am besten schützen?

Moderne Authentifizierungsmethoden zum Schutz unserer Daten

Je stärker wir alle unser Leben in die digitale Sphäre verlagern und unsere persönlichen Daten in der Cloud speichern, desto wichtiger ist das Thema Datensicherheit. Bis anhin galten Benutzernamen und Passwörter als hinreichender Schutz und geeignete Autorisierungsmethode. Doch heutzutage braucht es verlässlichere Verfahren. Eines der bekanntesten davon ist die sogenannte Zwei-Faktor- oder auch Multi-Faktor-Authentifizierung (2FA/MFA). 

Das Konzept, das hinter 2FA und MFA steht, ist recht einfach. Wie der Name schon sagt, handelt es sich um Sicherheitsverfahren, die auf mehreren Formen der Authentifizierung beruhen. Meldet man sich per 2FA/MFA in einem Benutzerkonto oder einer Plattform an, werden zunächst Benutzername und Passwort abgefragt. Anschliessend folgt dann aber noch ein zweiter Authentifizierungsschritt. Dabei kommen Einmal-TANs per Textnachricht, E-Mail oder externen Anwendungen, biometrische Merkmale wie Gesichtsscans oder Fingerabdruckerkennung oder die Geolokalisierung zum Einsatz. Und je mehr dieser Faktoren zur Identifizierung herangezogen werden, desto schwerer haben es Unbefugte.

Big Data und Glücksspiel 

Big Data ist in fast allen Wirtschaftssektoren wie Gesundheit, Finanzwirtschaft, Handel etc. präsent. Wie bereits erwähnt, hat Big Data Geschäftstätigkeit, Kundenbeziehungen, Produktentwicklung, Angebotserstellung und vieles mehr in diesen Branchen sehr stark verändert. Und nun rollt Big Data auch die Glücksspiel- und Online-Geldspielbranche auf. 

Die Glücksspielanbieter haben bei jedem neuen Benutzer von Beginn an Zugang zu umfassenden Daten. Das liegt vor allem daran, dass die Benutzer anders als bei anderen Onlinegeschäften viel mehr Personendaten abgeben müssen, um spielen zu können. Dazu zählen bspw. Name, Geburtstag, Adresse und Kreditkartendaten und eine gültige Form der Identifizierung. Nachdem sich ein neuer Benutzer angemeldet hat, beginnt die eigentliche Datensammelei erst: Erfasst werden Nutzerverhalten, Spielvorlieben, die Zeit, die mit einzelnen Spielen verbracht wird sowie Gewinn und Verlust. Die Glücksspielindustrie nutzt diese Daten bereitwillig, was sich auf drei Bereiche auswirkt: Sicherheit, Konformität und Wachstum.

Big Data sorgt für Wachstum in der Glücksspielbranche

Wie erwähnt, gewährt uns Big Data neue Erkenntnisse. In der Geldspielbranche gehören dazu Informationen wie die Annahme neuer Spiele, Dienstleistungen und Angebote. Oder auch das allgemeine Interesse an Glücksspielen. Mit Datenanalysen und Algorithmen zur Erkennung von Nutzungs- und Verhaltensmustern können die Anbieter neue Spiele entwickeln, an Beliebtheit verlierende Spiele erkennen und Angebote entwickeln, um die Nutzer noch besser anzusprechen. So locken sie nicht nur neue Nutzer an, sondern stellen auch sicher, dass ihre Spiele attraktiv bleiben.

Big Data erhöht die Sicherheit der Glücksspielbranche

Big Data ermöglicht es Glücksspielanbietern, einen sicheren Zugang zu ihren Spielen und die Sicherheit ihrer Nutzer zu gewährleisten. Mit Identity- und Access-Management-Systemen (IAM) können Online-Glücksspielanbieter das Nutzungsverhalten der Spieler verfolgen. Werden Anomalien erkannt, kann das System Zugangskontrollen und Berechtigungen unverzüglich sperren oder zusätzliche Identitätsnachweise anfordern. Mit derselben Methode kann auch festgestellt werden, ob Nutzer womöglich eine Glücksspielsucht entwickeln. Auf Grundlage des Nutzerverhaltens können dann Warnhinweise angezeigt werden, oder der Zugriff auf Onlinespiele kann ganz gesperrt werden.

Big Data verbessert die Konformität der Glücksspielbranche

Die Regulierungsvorschriften zum Online-Glücksspiel sind in Europa und Grossbritannien in den letzten Jahren immer strenger geworden. Sie reichen von Warnungen der französischen Autorité Nationale des Jeux zum Einsatz von Boni für die Neukundengewinnung während der Coronavirus-Pandemie über neue zeitliche Werbelimite im deutschen Glücksspielstaatsvertrag bis hin zu den neuen Einschränkungen zu Glücksspieldauer und Spieleranzahl der UK Gambling Commission. 

Und dann gibt es natürlich noch die bisherigen Vorschriften zum Glücksspiel etwa im Bereich Jugendschutz.

Glücksspielanbieter können Big Data in Verbindung mit Algorithmen verwenden, um in Echtzeit über Änderungen der lokalen Glücksspielgesetzgebung informiert zu werden. Ausserdem können sie Big Data in Ihre IAM-Systeme einfliessen lassen, um sicherzustellen, dass nur berechtigte Personen Zugang zu Online-Glücksspielkonten erhalten.

Wie geht es weiter?

Big-Data-gestützte Technologien und Branchen sind einerseits bereits Realität und andererseits noch in der Entwicklung begriffen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Daten weiterhin so sicher wie möglich weitergegeben, zusammengeführt, ausgewertet und angewendet werden. Nur dann können wir sicher sein, dass die so gewonnenen Erkenntnisse richtig sind und die Vorteile überwiegen.

 

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